Pressemitteilung
Kulturkonvent Oberlausitz-Niederschlesien tagt in Kamenz
Der Kulturkonvent des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien hat sich am 30. April 2025 zu seiner 136. Sitzung im Rathaus der Stadt Kamenz getroffen. Die Stadt feiert in diesem Jahr ihr 800jähriges Bestehen. Wichtige durch den Kulturraum geförderte Einrichtungen haben hier ihren Sitz, neben dem Museum der Westlausitz das Lessing-Museum für den großen Sohn der Stadt und die Stadtbibliothek G.E. Lessing, die 2023 mit dem Sächsischen Bibliothekspreis ausgezeichnet wurde.
Unsichere Haushaltslage im Freistaat überschattet die Beschlusslage
Die Beratungen des Kulturkonventes standen im Zeichen der vorläufigen Haushaltsführung im Freistaat. Im Regierungsentwurf des Doppelhaushaltes 2025/26 wurde die Landeszuweisung für die Kulturräume zwar auf der Höhe der Jahre 2023/4 fortgeschrieben, allerdings wurden keine zusätzlichen investiven Verstärkungsmittel eingestellt entsprechend der Zuweisungen aus den zwei Vorjahren. Damit fehlen nach aktuellem Stand Deckungsmittel, um die Förderliste für Investitionen, wie im Februar beschlossen, umzusetzen. Der Kulturkonvent hat aus diesem Grund durch einen Beschluss zunächst zwei Projekte vorgezogen, die ohne die Kulturraumförderung ihre bereits zugesicherten Drittmittel für die Gesamtfinanzierung verlieren würden. Dabei handelt es sich um das Vorhaben Kulturremise Schloss Königshain und die Anschaffung von Ton-, Video- und Lichttechnik für das Sorbische Nationalensemble.
Der Konvent bestätigte darüber hinaus die durch den Kulturbeirat empfohlene Förderliste Kooperationsprojekte Kulturelle Bildung. Allerdings können die Projekte erst umgesetzt werden, sobald ein Zuwendungsbescheid des SMWK für die Netzwerkstelle Kulturelle Bildung des Kulturraums vorliegt. Das verzögert sich in diesem Jahr aufgrund der laufenden Haushaltsverhandlungen. Mit der Förderung im Bereich kulturelle Bildung wird die Zusammenarbeit von Grundschulen, Kitas, Vereinen oder anderen Bildungsträgern mit Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Darstellende Kunst, Musik, Tanz oder Zirkus durch eine anteilige Finanzierung in Höhe von bis zu 2000 Euro ermöglicht. 27 Projekte wurden von der Jury, bestehend aus Vertretern der Landkreisverwaltung Bautzen und Görlitz und der Netzwerkstelle des Kulturraums, ausgewählt. Erstmals wurden die Anträge über ein Punktesystem bewertet, so dass sich eine Rankingliste ergibt. 50.000 Euro stehen insgesamt vorbehaltlich der Bewilligung zur Verfügung.
Weitere Beschlüsse des Kulturkonvents betrafen die Unterstützung der drei Projekte im Kulturraum, die sich für eine Förderung im Bundesprogramm Aller.land beworben haben. Vom
7.-8. Mai 2025 ist eine Fach-Jury zu Besuch in der Oberlausitz. Aus 77 Bewerbern im gesamten Bundesgebiet werden 30 Regionen mit ihren Vorhaben aus Kunst und Kultur zur Umsetzung ausgewählt, die über 5 Jahre jeweils mit 1,5 Millionen Euro gefördert werden können. Bedingung sind Eigenmittel in Höhe von 10%. Auch hier fehlt im Haushaltsentwurf des Freistaates die Zusage, die Landkreise durch eine Co-Finanzierung zu unterstützen, was zunächst in Aussicht gestellt worden war. Im Kulturraum gehen im nördlichen Landkreis das Glasmuseum Weißwasser, im südlichen Landkreis die Vereine Löbau und Sohland lebt e.V., und im Landkreis Bautzen die Vereine Friese e.V. und TanzArt aus Kirschau in das Rennen. Am 18. Juni 2025 wird das Ergebnis der bundesweiten Ausschreibung bekannt gegeben.
Förderliste Kooperationsprojekte Kulturelle Bildung 2025