Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Tierisch gut – das Görlitzer Naturkundemuseum

Eine spannende Reise um die Welt bieten die Ausstellungen des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz. Sie beginnt in der Natur der Oberlausitz mit liebevoll und detailliert gestalteten Lebensräumen typischer Tiere und Pflanzen. Darunter sind auch die heimlichen Bewohner wie Wolf und Fischotter. Der Rundgang endet in den tropischen Regenwäldern mit der Vielfalt seiner exotischen Bewohner. Ganz nah kommt der Besucher den Tieren – auch lebenden im Vivarium. Dort wohnen Karpfen in einem 8.000 L umfassenden Teichbecken, Zwergmäuse, Geckos, Warane und viele andere.
Die Geologie-Ausstellung erklärt, warum es in Sachsen Vulkane gab und wieso man im Gebirge Muscheln finden kann. Ganz klein geschrumpft werden die Besucher an der Bodensäule, in der ein 6 m langer Regenwurm wohnt. Die wechselnden Sonderausstellungen bieten immer etwas Neues.
Mit der Fertigstellung eines eigenen Museumsgebäudes 1860 erfüllte sich die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz (gegründet 1811) einen Traum. Es wurde ein öffentlicher Raum geschaffen, um die von den Mitgliedern zusammengetragenen Naturschätze aus aller Welt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und man versuchte – in einer Zeit, als Reisen nicht so einfach war wie heute – sich die Welt so nach Hause zu holen. Biodiversität stand also schon damals hoch im Kurs! Seit 2009 gehört das Museum als Forschungseinrichtung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Rund 30 Wissenschaftler befassen sich mit aktuellen biologischen und geologischen Fragestellungen. Die Sammlungen (nicht öffentlich) beinhalten rund 6 Millionen Objekte.

Virtueller Rundgang:
my.matterport.com/show/?m=z9km...

Ausstellungen

Die Ausstellung 'Tiere und Pflanzen der Oberlausitz' präsentiert dem Besucher die außergewöhnlich große Artenvielfalt dieses östlichsten Teils Sachsens, der durch drei Landschaftsräume geprägt ist: die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Norden, das Lausitzer Hügelland und das Bergland im Süden. Die Vielfalt der Arten spiegeln naturnah gestaltete Dioramen typischer Lebensräume und ihrer Tiere und Pflanzen wider. Aufwändige Präparationsmethoden lassen Wiesen auch im Winter blühen und Schmetterlinge lebensecht auf Blüten sitzen. Der Besucher trifft Tiere der Region wie Wolf und Seeadler sowie andere bemerkenswerte und seltene Bewohner der Lausitz, die man sonst kaum in Deutschland findet.
Worauf die Lausitz „fußt“, zeigt die Geologie-Ausstellung. Sehr unterschiedliche Gesteinsformationen haben im Verlauf der Erdgeschichte die Region geprägt. Mit einem Alter von 600 Millionen Jahren ist die Grauwacke das älteste Gestein der Lausitz – ursprünglich ein Meeresboden. Prägend und weit verbreitet sind der Lausitzer Granit und Granodiorit, denen sich die Ausstellung umfassend widmet. Aber auch ehemalige Vulkane, Meeresstrände und Kohlewälder hinterließen ihre Spuren mit zum Teil einzigartigen Versteinerungen, wie den ältesten mitteleuropäischen Fossilien von Dreilappkrebsen (Trilobiten) aus dem Unterkambrium. Fossilien aus dem Tertiär und Quartär konnten aus dem Tagebau Berzdorf geborgen werden, so die reichhaltigen Pflanzennachweise aus der Braunkohlezeit und Funde von großen Wirbeltieren der Eiszeit, als Wollnashörner, Wildpferde, Mammuts und Auerochsen durch die Lausitzer Steppe streiften.
Allgegenwärtiges, aber weitgehend Unbekanntes treffen die Besucher an der Bodensäule. Um das 30fache vergrößert, bietet dieses Exponat die Möglichkeit, die heimlichen Bewohner unter unseren Füßen einmal genauer zu betrachten und sich zu wundern: Ein Regenwurm ist aus dieser Perspektive fünf Meter lang!
In der Regenwaldausstellung werden große und kleine, bekannte und unbekannte Bewohner der vier Dschungelregionen der Erde vorgestellt. Viele der Präparate stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden von Görlitzern, die im Ausland lebten, „ihrem Museum“ geschenkt oder von der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz angekauft. So kann das Museum Tiere der Regenwälder zeigen, die nur wenige Museen besitzen, wie das madagassische Fingertier oder einen der ersten Gorillas, die nach Deutschland kamen. Die Vielfalt der Exponate beeindruckt nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch dadurch, dass die Präparate frei stehend, also nicht hinter Glas, präsentiert werden.

Der Lebendtierbereich im Untergeschoss des Museums beherbergt rund 40 Tierarten in zehn naturnah eingerichteten Großpaludarien – einer Kombination aus Aquarium und Terrarium – und einem tropischen Meerwasseraquarium. Exotische Echsen, Amphibien und Fische haben hier eine Heimat gefunden. Einheimische Tiere wie Zwergmäuse, Ringelnatter oder verschiedene Oberlausitzer Teichfische in dem 8000 Liter fassenden Großaquarium repräsentieren die regionale Fauna.

Die naturwissenschaftliche Bibliothek des Museums umfasst 153.000 Medien. Sie steht Nutzerinnen und Nutzern dienstags von 10.00 bis 17.00 Uhr und donnerstags von 10.00 bis 15.00 Uhr zur Verfügung.

Adressdaten

Am Museum 1
02826 Görlitz
Tel.: +49 3581 47605100
Fax: +49 3581 47605101

Öffnungszeiten

Mo: geschlossen
Montag: geschlossen
Dienstag bis Freitag: 9:30 - 17 Uhr
Samstag bis Sonntag: 10 - 17 Uhr
Feiertage: 10 – 17 Uhr

Sächsische Herbst- und Winterferien: Montag bis Freitag 9:30 – 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag 10 – 17 Uhr

Feiertage, Ostermontag, Pfingstmontag, 26. Dezember: 10 – 17 Uhr

24., 25. und 31. Dezember, 1. Januar: geschlossen

An jedem 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt frei!